Sonntag, 3. März 2013

Kyoto


Hallo meine Lieben!

Nun bin ich wieder zu Hause. Der viertägige Ausflug nach Kyoto ist mehr als anstrengend gewesen, nicht nur, dass das Wetter uns jeden Tag in Erstaunen versetzt hat, auch die Preise sind zum Zähneknirschen gewesen. Am ersten Tag hat uns die Sonne mit warmen Temperaturen um die 17°C glücklich gemacht, am nächsten Tag jedoch Frust mit ihrem Nicht-in-Erscheinung-Treten und sehr viel Regen. Am dritten Tag sind bei mir Wintergefühle hochgekommen, da es oft geschneit hat und die Temperaturen um den Nullpunkt Zähneklappern auslöst haben. Übrigens kann ich mich nur gerne wiederholen, dass Japan unglaublich teuer ist! In den vier Tagen bin ich locker 150€ für das Sightseeing, Essen und kleine Souvenire für die Daheimgebliebenen losgeworden. Übernachtet habe ich glücklicherweise bei der lieben Monika-san, einer lieben Hippofreundin, die ich beim Ninoshima Gasshuku kennengelernt habe. Ihre Familie kommt ursprünglich aus Nordkorea, sie selber ist aber Japanerin. Am letzten Tag hat sie mich in ein Hanbok gekleidet, einem traditionellen koreanischen Gewand und mir während des Aufenthaltes sehr viele koreanische Wörter beigebracht. Zu Kyoto: Ich liebe diese Stadt! Kulturell und historisch ist sie mit ihren zahlreichen Schreinen, Tempeln, Palästen und Zen-Gärten sehr bedeutend, aber auch die Menschen, die ich kennengelernt habe, sind sehr herzlich und freundlich gewesen, so dass mir der Abschied wieder etwas schwergefallen ist.


Tag 1

Fushimi Inari - Taisha, Kiyomizu-dera

Zahlreiche O-torii-Alleen
Liebesstein
Sehr beeindruckend waren die vielen O-toriis auf dem Gelände des Fushimi Inari-Schreins. Eine genaue Zahl (ich tippte auf 5000) fand ich leider nicht heraus, doch führten diese Alleen einen Berg hinauf zum Shintō-Schrein. Mit einer ordentlichen Spende könnte sich jedermann/ jedefrau mit einem eigenen Tor an diesem Ort verewigen, nur würde das Wiederfinden schwierig werden! Auf dem Kiyomizu-dera-Komplex genossen wir später die wunderschöne Sicht von der Terasse aus auf die Stadt. Der Otowasan Kiyomizudera war für seine Balkenkonstruktion sehr berühmt. Natürlich verschlug es mich ebenfalls zum Jishu-jinja, wo sich ein Paar "Liebessteine" befanden. Laut Legende werden sich die Personen verlieben, die mit geschlossenen Augen den Weg von einem Stein zum anderen finden.

Tag 2

Ginkaku-jin, Universität Kyoto, Nishikimarkt, Gion, Tojitempel, Hippo Family Club
Silberner Pavillion
Kodo (Halle) des Tojis
Am nächsten Tag ging es zum Ginkaku-jin (Silberner Pavillion). Wirklich fasznierend fand ich die Steingärten und die wunderschöne Umgebung. Zur Kirschblütenzeit wäre dieser Ort sicherlich ein noch schönerer Genuss für die Augen als bei meinem Aufenthalt, wo es anschließend auch zu regnen anfing. Anschließend besuchten Angela-san und ich die Universität Kyoto. Mir schwirrten als angehende Studentin bereits einige Gedanken im Kopf, in Zukunft ein Semester möglicherweise in Japan zu studieren. Erste Eindrücke hatte ich mir mit dem Besuch bereits machen können. Zur Mittagszeit verschlug es uns dann zum Nishikimarkt, einer langen Straße, wo viele regionale Lebensmittel aus Kyoto angeboten wurden. Selbstverständlich probierte ich von vielen Dingen ein wenig, aber meine geliebten Takoyakis aß ich in Standardgröße. Mit dem Bus fuhren wir anschließend zum Stadtviertel Gion, welcher für seine Geisha-Kultur bekannt war, und danach zum Toji-tempel, wo mich der Eintrittspreis anfangs recht abgeschreckt hatte. Umgerechnet 7€ musste ich bezahlen, allerdings zahlte sich der Anblick der vielen Shingon-Buddhismus-Statuen völlig aus. Auch die größte Pagode Japans mit einer Höhe von 57 Metern war bemerkenswert, denn innen zeigten vier verschiedene buddhistische Statuen in die verschiedenen Himmelsrichtungen. Die Wände waren zudem mit detaillierten Gemälden beschmückt. Nur das Wetter machte uns wieder einen Strich durch die Rechnung. Plitschnass ging ich zu Monika-sans Hippo Club, wo ich wieder sehr nette Menschen kennenlernen konnte. Zum Abendessen gab es Okonomiyaki, diesmal die Variante aus Kyoto ohne Nudeln.


Tag 3

Kinkaku-jin, Arashiyama, Yasaka-jinja, Chion-in, Kyoto Hauptbahnhof

Goldener Pavillion
Sagano

Ein wenig erschöpft vom gestrigen Abend war an diesem Tag wieder volles Programm angesagt. Die eisigen Temperaturen und der vereinzelte, dennoch starke Schneefall brachte mich fast zur Weißglut, denn ich war absolut nicht darauf vorbereitet gewesen. So bibberte und zitterte ich den gesamten Tag. Unsere erste Station hieß Kinkaku-jin, der Goldene Pavillion. Ein wirklich toller Ort, sehr idyllisch und natürlich funkelten die oberen Stockwerke des buddhistischen Tempels wunderschön gülden. 1950 zerstörte allerdings ein Feuer (durch Brandstiftung) das Gebäude, woraufhin es wieder aufgebaut wurde. Im Anschluss fuhren wir nach Arashiyama, um den Sagano Bambuswald zu besichtigen. Das war mein absolutes Highlight! Ich war überwältigt vom Anblick der hohen Gewächse, besonders wie sie sich durch den starken Wind in alle Richtungen bewegten. Später fuhren wir erneut in den Stadtviertel Gion, um einige Einkäufe zu erledigen und den Yasakaschrein zu besichtigen, der mit seiner auffälligen Farbe jährlich viele Besucher anlockte. Da Angela-san an diesem Abend wieder nach Hiroshima zurückfuhr, brachte ich sie noch zum Hauptbahnhof, wo wir gemeinsam zu Abend aßen. Dabei entdeckten wir im oberen Teil des kolossalen Gebäudes eine riesengroße Treppe, die mit Scheinwerfen beleuchtet wurde. Die Herausforderung, hochzulaufen, nahm ich an und ich war froh, von oben ein letztes Mal auf die Stadt zu blicken. Es machte so viel Spaß in Kyoto, vier Tage waren wirklich sehr knapp, um die Stadt vollends zu erkunden. Allerdings hoffe ich natürlich in Zukunft Kyoto noch einmal besuchen zu können!

1 Kommentar:

  1. hach ich wünschte, ich hätte mit dir da sein können *___*
    Ich wäre wahrscheinlich wie ein kleines Kind durch die Gegend gerannt "Phu guck mal da!! Uh das sieht lecker aus! WILL HABEN...Pfff Preis ist egal...hmmmm yummy ich will mehr...Boooaaaa guck mal da...da will ich hin! los jetzt *und weg ist sie auf den nächsten Spielplatz*"

    Hach ja ich brauch eindeutig mal wieder ein bisschen warmes Wetter, aber zumindest lässt sich die Sonne hier mal wieder blicken :)

    Ich freu mich ja schon, dass du bald in dem Päckchen rumschnüffeln darfst *hihi*

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