Dienstag, 6. November 2012

Wochenendausflug Tag 2

Fortsetzung...

Am nächsten Tag klingelte der Wecker um 07:15 Uhr und ehrlich gesagt, wollte ich gar nicht aufstehen und viel lieber weiterschlafen, aber wir mussten schon um acht das Hostel verlassen. Also hieß es schnell anziehen, frühstücken und dann ab ins Auto, weil die erste Station des Tages Matsue hieß.

Bootsfahrt in Matsue

Die Autofahrt dauerte diesmal nicht allzu lange, weshalb ich im Auto nicht weiterschlafen konnte. Dort angekommen hatte mich das Bild der Stadt ziemlich erstaunt, allerdings im negativen Sinne: überall Betonhäuser, Straßen, Läden und keine Pflanzen. Später weiter in der Nähe des Horikawa Flusses, wo viele Touristen vorbeikommen, gab es viele Bäume, Blumen und Tiere. Sehr gegensätzlich! Wir machten daraufhin eine Bootsfahrt auf dem Fluss und es war an dem Morgen ziemlich kalt. Glücklicherweise hatte ich meine Winterjacke dabei, sonst wäre ich sicherlich erfroren. Im Boot hatten wir zwar auch eine beheizte, gemütliche Decke, allerdings blieben hauptsächlich die Beine damit warm. Ein Guide hatte uns Geschichten über Matsue erzählt und auch japanische Lieder vorgesungen, was ich sehr schön fand. Ab und zu mussten wir uns ducken, denn wir fuhren auch durch Tunnels.

Horikawafluss
im Boot :D

Japan Myth Expo in Shimane

Anschließend ging es direkt mit dem Auto nach Izumo in die Shimane-Präfektur, wo die "Japan Myth Expo"(21.07. - 11.11.2012) stattfand. Der Ort ist für seine Mythologien und Schreine sehr bekannt, weshalb von überall aus Japan die Menschen kommen, und an diesem Tag war es dementsprechend voll. Wir hatten dort erstmal zu Mittag gegessen und uns einige Stände angeschaut. Anschließend sahen wir uns ein "Myth Movie Theater" an. Die Geschichte handelte von Susano-o, der von seiner Schwester, der Göttin Amaterasu, aus dem Himmelsreich verbannt und in die Stadt Izumo gebracht wurde. Dort angekommen fand er ein älteres Ehepaar, dessen letzte Tochter (von insgesamt neun) Kushinada-hime noch am Leben war, allerdings von der bösen Kreatur Yamata-no-Orochi heimgesucht wurde. Das Monster hatte acht Köpfe, entsprechend der Anzahl der Töchter, welche es bereits aufgefressen hatte. Susano-o verliebte sich in Kushinada-hime und bereite mit ihr einen Saketrank für das Monster vor .. (hihi das Ende verrate ich euch natürlich nicht). Das Theater war meiner Meinung nach sehr gelungen, denn neben dem Film spielte ein Schauspieler noch einige Szenen auf der Bühne. Anschließend besuchten wir noch das Shimane Museum, wo viele altertümliche Gegenstände ausgestellt wurden. Auch einige Bauten in Kleinformat des Izumo Taisha Schreines und viele Schwerter konnte ich besichtigen. 

auf der Expo
Akaringo-chan und ich vor dem Maskottchen

 Izumo Taisha Schrein

Um 14 Uhr waren wir dann mit einem englischsprachigen Guide "George" verabredet, der uns zum Izumo Taisha geleitete und sehr interessante Geschichten erzählte. Ich hatte mich natürlich gefragt, warum die anderen keinen japanischen Guide arrangiert hatten (was für sie verständnismäßig deutlich einfacher gewesen wäre), aber sie meinten, es wäre besser für das Sprachtraining :) Die Einstellung fand ich wirklich klasse! Der Schrein gehörte zu wichtigsten Shintoschreinen Japans und durchlief alle 20 Jahre einer Restauration, denn das Holz musste immer wieder ausgewechselt werden. Dabei verlor er mehr als die Hälfte seiner ursprünglichen Größe (46 Meter). In Bezug auf den Shintoismus sagt man, dass eine Erneuerung eines Schreines immer ein Neubeginn bedeutet und neues Glück und neue Hoffnung für die nächste Generation bringen soll. Zudem hatte ich auch erfahren, dass der Schrein sehr gern von Liebespaaren besucht wird, die mit einem Besuch auf eine glücklich erfüllte Liebe hoffen. So finden jährlich auch viele Hochzeiten im Izumo Taisha Schrein statt.  Ich hatte an dem Tag mir auch ein Orakel geben lassen und es an einem Baum angebracht, damit das Unglück nicht mit nach Hause genommen werden soll. Mal sehen, ob sich einige Sachen bezüglich meiner Zukunft bewahrheiten :) Anschließend, etwas erschöpft, gingen wir in ein Restaurant und aßen Izumo Zenzai (Rote Bohnen Suppe mit Mochi). Es war sehr süß, schmeckte aber vorzüglich. Danach fuhren wir noch in die Weinberge und kauften Souvenirs für unsere Daheimgebliebenen. Da meine Okaa-san sehr gerne Wein trinkt, dachte ich mir: "Kaufe ihr doch Wein und für Otou-san Weintraubensüßigkeiten!" ^^. (Sie hatten sich sehr gefreut :D). Anschließend ging es wieder zurück nach Hiroshima mit einem kurzen Abstecher bei Cocos Restaurant, wo wir alle Hamburger aßen. 

Alle zusammen :D
 Schrein

mein Orakelzettel in der Mitte
Beim Herausfischen des Zettels

Zenzai



Alles in allem war es ein wunderschönes Wochenende und ich konnte die Hippomitglieder viel besser kennenlernen! Der nächste Ausflug soll bald folgen. Akaringo-chan möchte nämlich Skifahren!
So, das war's erstmal von mir! Ich hoffe, dass die langen Berichte jetzt nicht allzu quälend zu lesen waren!

Eure Phu-chan

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