Sonntag, 11. November 2012

Hippomarathon

こんにちは!
Wenn das Oberhaupt der Hippos nach Hiroshima kommt, dann sind alle aus dem Häusschen, und wie! Seit Tagen bemerkte ich bei vielen eine gewisse Anspannung, denn an diesem Wochenende kam Kenchi Suzuki aus Tokio, um drei Tage lang Vorlesungen abzuhalten. Das Ziel war natürlich, neue Mitglieder für den Hippo Family Club anzuwerben. Meine Okaa-san hatte mit mir zuvor eine Konversation einstudiert, wo ich in fünf verschiedenen Sprachen meine bisherigen Erlebnisse - in Japan und mit Hippo - den Zuschauern an diesen Tagen präsentieren sollte: in deutsch, englisch, französisch, vietnamesisch und japanisch. Nun stand ich mit anderen Mitgliedern vor einem 80-köpfigen Publikum auf der Bühne und jeder leistete seinen Beitrag zum Hippoclub, zum Beispiel hatte sich Koi-chan auf koreanisch vorgestellt oder einige erzählten von ihren Auslandsaufenthalten mit Hippo. Aufregung spürte ich keine, da ich mir ziemlich sicher war, dass die meisten Zuschauer mich nicht verstehen werden. Alles lief reibungslos, und am nächsten Tag stand mir dann auch noch der gleichaltrige Wataru-kun auf der Bühne bei, der gemeinsam mit mir auf deutsch sprach. Anschließend folgte die zweistündige Vorlesung von Suzuki-san. Obwohl ich nicht einmal ein Drittel verstand, fand ich seine Präsentationsweise faszinierend. Mit euphorischer Stimme, gutem Humor und gutausgewählter Gestik hatte er die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer (meiner inklusive) ergattert. Er erläuterte vieles aus der Sprachwissenschaft und erklärte die Funktionsweise des Gehirns, wenn ein Mensch mehrsprachig aufwächst beziehungsweise fähig ist, viele Sprachen zu sprechen. Als Beispiel nahm er mein Gehirn als Modell, um zu zeigen, wie vernetzt es wäre. Wataru-kun war sehr hilfsbereit und übersetzte mir ab und zu einige Begriffe. 

bei der Generalprobe
(Bild von Mori-san)
Nach den Vorlesungen war an beiden Tagen Abendessen angesagt! Am ersten Tag gingen wir ins, ich nenne es mal "Bodenrestaurant" (wie damals in Tokio), wo die Beine im Boden verschwanden. Dort gab es sehr leckeres Essen, wie japanische Sommerrollen, Nudelpfanne, Fischplatte, und und und. Schon an diesem Abend griff man ordentlich zu Bier und Wein, und nach nur zwei Stunden sah ich überall rote Köpfe. Der nächste Abend sollte das allerdings toppen. Wir gingen nämlich ins Buffetrestaurant, wo alle Speisen und Getränke für uns zur freien Verfügung standen. Mir war dann selbstverständlich bewusst, dass das mein Todesurteil für die Waage bedeutete. Losgestürmt und mit riesigen Tellern in den Händen hatte jeder von uns anschließend einen riesigen Berg Essen. Ich versuchte von jedem etwas Kleines zu essen, doch am Ende kam viel mehr zusammen, wo ich nur dachte, dass ich nach Hause "rollen" werde. 

im "Bodenrestaurant"
(Bild von Mori-san)
im "Buffetrestaurant"
(Bild von Mori-san)

Die Stimmung an diesem Abend war wirklich perfekt, alle waren gut drauf. Es wurde ordentlich gelacht, geplaudert und auf den Hippoerfolg mit viel Bier angestoßen. Übrigens hatte überraschenderweise  der Hippo Club sehr viele Neuanmeldungen. Ich bin erstmal erleichtert, dass das Hippowochenende vorbei ist!

Eure Phu

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