Sonntag, 14. April 2013

Bambussprossenernte

Am Mittwochabend fragte mich Teru-san, eine Hippofreundin, ob ich nicht spontan Lust hätte am nächsten Tag mit nach Kumamoto zu ihrer Freundin, namens Momo-san, auf das Bambusfeld zu fahren. Gewappnet mit Arbeitskleidung, Gummistiefeln und Handtuch, denn es sollte anschließend noch ins Onsen gehen, fuhren wir in aller Frühe los. Die Autofahrt dauerte insgesamt einanderthalb Stunden und als wir dort ankamen, erwartete uns eine wunderschöne Landschaft. 
Kleiner Vorort in Kumamoto
Im Tempel
Momos Eltern lebten dort in einem gigantischen Gebäude, welches zusätzlich als Tempelanlage diente. Der prächtige Tempel an sich wäre laut Momos Aussage über 400 Jahre alt und würde von Generation zu Generation weitergereicht werden. Weitere Teile des Hauses waren sehr stilvoll und traditionell mit Tatamiböden, Schiebetüren und Pergamenttüren ausgestattet. Wären da nicht die langen, verwinkelten Gängen und mein nicht-vorhandener Orientierungssinn, würde ich mich dort sicherlich pudelwohl fühlen. Von drinnen hatte man selbstverständlich einen guten Blick auf den üppigen Kräutergarten. Mit Spatel und Handschuhen ging es dann in Richtung Bambuswald, welcher am Berghang hinter dem Gebäude gelegen war. Nun sollten die kleinen Bambuszipfelchen bzw. Bambusbiester aus dem Boden herausgeholt werden, was keineswegs ein Kinderspiel war. Einige dieser Sprossen wollten sich einfach nicht vom Fleck bewegen, weshalb ich meine gesamte Kraft aufbringen musste. Teru meinte, ich hatte dabei einen mörderischen Blick drauf xD.
Unsere Ausbeute

Unsere Ausbeute konnte sich wirklich sehen lassen, und anschließend ließen wir die Sprossen in einem Kessel weichkochen und bereiteten das leckere Barbecue mit Fleisch, Bambus und anderem Gemüse vor. Kleiner Zusatz: Rohe Bambussprossen enthalten Giftstoffe, weshalb das vorherige Kochen ein Muss war! Nach dem Barbecue beteten wir im Tempel und fuhren anschließend ins Onsen. Sehr angenehm war es, doch ich saß vermutlich zu lange im heißen Wasser und lief mit feuchten Haaren herum, weshalb es mir auf der Rückfahrt und die nächsten Tage enorm übel ging -_-.

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