Sonntag, 10. Februar 2013

Eindrücke von der Shikokuinsel

Hallöchen!

So vergingen wieder vier wunderschöne Tage wie im Fluge. Diesmal ging es mit meinen Gasteltern über die Seto-Ōhashi-Brücke auf die Shikokuinsel, die kleinste der vier Hauptinseln Japans, um zwei Hippofamilien zu besuchen. Shikoku ist unter japanischen Pilgern in aller Munde, denn wer es schafft den 1200 km langen Pilgerrundweg zurückzulegen, erhält nach buddhistischem Glauben die Eintrittskarte in das Paradies. Am ersten Tag ging es für uns in die Präfekturhauptstadt Tokushima, wo wir neben dem Hippo Family Club auch ein Awa-dori-theater besucht hatten.
Awa-dori-Tanz
Trommel- und Flötenklängen erfüllten den Raum. Mit "Yatto sa!" ("Endlich ist es soweit!") hörte man es von überall her rufen. Tanzgruppen hatten nämlich in traditionellen Kostümen den Awa-dori-Tanz performt und wir Zuschauer wurden selbstverständlich dazu animiert mitzumachen. Am Ende erhielt ich sogar eine Urkunde und ein kleines Präsent. Am nächsten Tag brachen wir auf, um in die Stadt Kotohira, Kagawapräfektur, zu fahren. Wieder erwartete uns eine Hippoveranstaltung, bei der ich viele neue Kontakte knüpfen konnte. Eine Besonderheit war der Besuch des Shinto-Schrein-Komplexes, dem Kotohira-gū.
Kotohira-gu
Um dort erstmal hinzugelangen, musste ich 785 steinerne Stufen überwinden, allerdings zahlte sich diese Bemühung vollends aus. Fasziniert von der Natur und den Schreinen, beteten wir anschließend und genossen den Ausblick, denn der Schrein lag wortwörtlich in den Wolken. Auf dem Rückweg besuchten wir ebenfalls das älteste erhaltene Kabuki-theater, das Kanamaruza. Ein freundlicher Herr ermöglichte uns Einblicke hinter die Kulisse und schilderte uns den Ablauf einer Veranstaltung. Mich faszinierten vor allem die Eingänge, die auch nezumi-kido ("Mausloch"), genannt werden. Um die Menschenmassen beim Einlass besser im Überblick zu halten, ermöglichten die kleinen Türen, dass kein Chaos entstand. Ob groß, ob klein, jeder muss sich bücken!
Kanamaruza
Seit langem aß ich auch an dem Tag wieder Kartoffeln mit Sauerkraut. Meine Gastfamilie aus Kotohira bereitete nämlich ein deutsches Abendessen vor, welches ich mit großer Freude zu mir nahm, denn in den letzten Tagen ernährten wir uns ausschließlich von Udon, einer geschmacksneutralen Nudelsuppe. Die dicken Weizennudeln verfolgten mich bereits in meinen Träumen!

5 Kommentare:

  1. 1200 km für einmal (oder immer) Paradies - eine ganz schöne Herausforderung...

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  2. Quatsch ich würde durch die Tür passen ohne den Kopf ein zu ziehen xD

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  3. ...mist wollte es noch nicht senden...

    ja ich hab das mit Absicht so geschrieben *Ruffyhals, weil sie mit dem Kopf hängen bleibt, weil sie ihren Kopf ja nicht ein-zu-ziehen brauchte*

    Okay ich bin jetzt wohl die einzige, die sich das bildlich vorstellen kann und die das witzig findet...

    Egal! :)

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    1. Nein bist du nicht ;) Ich musste darüber auch schmunzeln.

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  4. Das sieht wirklich aus wie aus den Mangaszenen, ich bin neidisch!
    Und Udon ist klasse!

    Hung

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