Samstag, 5. Januar 2013

Südkoreaaufenthalt und Schreinbesuch

Hallöchen! 
Das Neue Jahr 2013 ist schon einige Tage alt und zurückblickend auf die vergangenen Tage ist wieder reichlich viel passiert. Angefangen mit meinem Aufenthalt in Südkorea:
Hier nun 10, für mich unvergessliche Dinge
  1. Meine Gastgeschwister sind äußerst sprachbegabt: koreanisch, englisch, japanisch, chinesisch und deutsch.
  2. KoreanerInnen lieben es, zu teilen: Sei es Essen, Kleidung, Süßigkeiten, Haushaltsgeräte, usw.
  3. Verkehrswahnsinn auf den Straßen: Selbst einige Busfahrer halten sich nicht an das Geschwindigkeitslimit und fahren einfach mal quer über eine vierspurige Straße.
  4. Riesige Plakate mit Werbung über Schönheitsoperationen: Laut meiner Gastschwester ist der Besuch beim Schönheitschirurgen mit der Anzahl der Zahnarztbesuche im Jahr zu vergleichen!
  5. Ich habe das erste Mal zu Weihnachten an Heiligabend 5 Stunden allein auf dem Boden gehockt und über Gott und die Welt nachgedacht.
  6. Die Zugticketpreise sind verglichen zu den japanischen ein Traum! (3€ für einen Tag)
  7. Die Direktheit einer Verkäuferin hat mich so erstaunt, als sie gemeint hat, wie schlecht meine Haut doch aussehe und dabei auch nicht Recht gehabt hat!
  8. Die Aussicht bei Nacht vom Seoultower ist atemberaubend! Perfekter Ort fürs perfekte Date? ;)
  9. Straßenmärkte sind sehr unterhaltsam und es gibt superleckere Sachen für wenig Geld.
  10. Ausgerechnet am kältesten Tag des Jahres (-14°C) habe ich mir die koreanischen Paläste angeschaut und bin shoppen gewesen. Dabei sind mir fast alle Gliedmaßen abgefroren.
Stadtteil Gangnam - hier habe ich gewohnt
Aussicht vom Seoultower

beim Gyeongbokgungpalast

Die Zeit ist meiner Meinung nach wieder viel zu schnell vergangen, aber ich bin mir sicher, dass ich eines Tages Südkorea ein zweites Mal besuchen werde.

Silvester und Neujahr

Vom Südkoreaaufenthalt wieder zu Hause angekommen, war ich erstaunt, dass uns nur noch 2 Tage blieben, bis wir das Neue Jahr begrüßten. Meine Gastgeschwister kamen mit ihren PartnerInnen zudem für einige Tage nach Hiroshima, um mit uns die Feiertage zu verbringen. Zu Silvester überraschte mich dann meine Okaa-san mit der Frage, ob ich nicht Lust hätte mit Wataru um 23 Uhr zum Schrein zu gehen und dort den Jahreswechsel zu erleben. Gut, dachte ich mir. Ich hatte ihn ein Weilchen nicht getroffen und einen Schreinbesuch zu Neujahr hatte ich bisher auch nicht erlebt. So hatte ich natürlich zugesagt und noch gefragt, ob sie uns denn begleiten wollten. Die Art und Weise wie sie mir antwortete, dass nur wir beide gehen sollten, hatte mich dann doch etwas stutzig gemacht. Immerhin hatte auch mein Otou-san schon öfters seeehr komische Kommentare rausgehauen ;D. Egal, den Nachmittag hatte ich dann damit verbracht eine japanische Tür ("Shoji") mit meinem Otou-san zu reparieren, zum Friedhof zu gehen und mit der niedlichen Enkelin zu spielen, die ich bereits vollends ins Herz geschlossen hatte. Am Abend aßen wir dann Tempura mit vielen anderen Beilagen und sahen uns eine sehr berühmte Musikshow ("Gohyaku..") an. Zwar traf die Sendung nicht wirklich meinen Geschmack, aber laut meinen Gasteltern ein Muss für jede/n JapanerInnen. In zwei Teams traten verschiedene MusikerInnen gegeneinander an und diesmal gewann das Männerteam. Gegen 23 Uhr kam anschließend auch Wataru zu uns. Mit dem Fahrrad sollte es anschließend in Richtung Stadtmitte gehen, wo sich eines der größten Schreine Hiroshimas befand. Irgendwie hatten wir es geschafft die Zeit mit Gesprächen so aus den Augen zu verlieren, dass ich dann ganz spontan nach der Uhrzeit gefragt hatte und er mir leicht hektisch mit "23:56 Uhr" antwortete. So ein Mist aber auch! Auf dem Fahrrad sich "Happy New Year" zu wünschen, war auch ein neues Erlebnis. Etwas später beim Schrein angekommen, war ich von der Menschenmasse völlig überwältigt. Es gab eine riesengroße Schlange vor dem Tor und überall Essensstände. Wir drängelten uns ein wenig durch und kamen schließlich beim Schrein an, um dort mit zweimal Händeklatschen zu beten. Wataru sicherlich für seine Aufnahmeprüfung, ich hingegen für meine Familie. Daraufhin liefen wir zum Orakelstand, wo jeder für 100 Yen (umgerechnet 1€) einen Orakelzettel bekam. Wataru hatte mir einige Dinge übersetzt und gemeint, dass das Neue Jahr für mich sehr anstrengend sein und nicht sehr viel Positives beinhalten wird. Gut. Dass ich zum Countdown zu spät kam, war auch schon mal ein netter Anfang für das Neue Jahr, nicht wahr? ;D. Allerdings kam dann noch die Krönung, als beim Anbringen des Orakelzettels dieser mir in zwei Stücke zerrissen war. Schlechter ging das wohl nicht! Übrigens sagt man, dass das Mitnehmen eines Orakelzettel Unglück bringe. Wataru hatte dann netterweise meinen Zettel angebracht und wir liefen anschließend zum Sake- und Talismanstand. In einem kleinen Schälchen wurde uns Sake serviert und  danach kaufte ich mir noch einen Talisman für die Gesundheit. Nach einer Weile wurde uns schon sichtlich kalt und wir entschieden uns dann in Richtung Ausgang zu laufen. Kurz machten wir noch einen Zwischenstopp beim "Taiyaki"-stand (Kuchen in Fischform) und wir teilten uns das Küchlein. Die Nacht daraufhin hatte ich nur zwei Stunden geschlafen, weil ich mir den Sonnenaufgang anschauen wollte. Mit großer Anstrengung quälte ich mich um 6 Uhr aus dem Bett, zog mich schnell an und lief dann zum Fluss, der 20 Minuten von meinem Haus entfernt lag. Hach Gott, es war so kalt an diesem Morgen, aber als ich dann etwas später die Sonne aufgehen sah, vergaß ich all das Zittern. Es war wirklich wunderschön und meine Okaa-san sagte auch zu mir, dass es Glück für das Neue Jahr bringen soll :) Den Neujahrstag hatte ich dann zusammen mit meiner Gastfamilie verbracht und wir aßen sehr leckere Köstlichkeiten, die man speziell nur zu Neujahr isst: Hummer, eingelegter Fisch, Bohnenmus, Mochi, Anman, Krebsfleisch und vieles mehr. Am Tag darauf unternahm ich mit meinen Gastgeschwistern einen langen Spaziergang entlang der Hiroshimaküste, denn wir hatten perfektes Winterwetter. Es war angenehm kühl und die Sonne schien den gesamten Tag. Es kam mir auch gar nicht so vor, dass wir jetzt den Januar begrüßten, denn viele Bäume trugen grüne Blätter. Alles in allem waren es wunderschöne und unvergessliche Tage für mich!

HAPPY NEW YEAR!

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